Therapie
28.08.2025
Gesundheitswesen neu denken
©
Telematikinfrastruktur für bessere Patientenversorgung
Die Digitalisierung des Gesundheitswesens schreitet voran: Der zeit- und ortsunabhängige Zugriff auf Patientendaten sowie die digitale Kommunikation gelten als Schlüssel für eine effizientere Versorgung. Welche Rolle spielt die elektronische Patientenakte (ePA) dabei? Und wie können Heilmittelpraxen bereits von der Telematikinfrastruktur (TI) profitieren, bevor die Anbindung 2026 auch für sie verpflichtend wird?
Stellen Sie sich folgendes Szenario vor: Eine Physiotherapeutin erhält eine Verordnung – die zu behandelnde Person hat eine komplexe medizinische Vorgeschichte. Um einen Behandlungsplan auszuarbeiten, benötigt sie Vorbefunde, Arztbriefe und Informationen über frühere Therapien. Statt diese zeitaufwendig einzuholen, hat sie idealer - weise innerhalb weniger Sekunden digital Zugriff auf relevante Daten oder kann diese schnell und unkompliziert über Kommunikation im Gesundheitswesen (KIM) anfragen. Was nach Zukunft klingt, ist mit der TI schon heute möglich.
Die Vorteile der TI
Die TI fungiert als „Datenautobahn des Gesundheitswesens“ und vernetzt erstmals alle Akteure digital mit - einander. Bisher sind unter anderem Arztpraxen, Krankenhäuser und Apotheken angeschlossen. Seit 2021 können sich auch Physiotherapiepraxen freiwillig anbinden, ab dem 1. Januar 2026 ist dies verpflichtend.
Die TI ist dabei ein besonders geschütztes Netzwerk für den sicheren Austausch von Gesundheitsdaten, KIM einer ihrer ersten wichtigen funktionalen Meilensteine. Die TI verringert nicht nur den organisatorischen Aufwand, sondern erleichtert auch die Kommunikation sowie die Abrechnung mit Krankenkassen und reduziert die manuelle Datenerfassung. Damit hat sie das Potenzial, das Gesundheitswesen nachhaltig zu verbessern. Wer sich schon vor dem gesetzlichen Anbindungstermin bzw. dem Start des E-Rezepts an die TI anschließt, hat darüber hinaus weitere Vorteile: Leistungserbringer können die TI-Nutzung – auch in Verbindung mit NOVENTI Ora – ganz in Ruhe kennenlernen. Ohne Zeitdruck, ohne Stress kurz vor den Pflichtterminen und ohne das Risiko von Kürzungen. Ein weiterer Pluspunkt: Anbindungsstaus kurz vor den Stichtagen werden vermieden.
Für Leistungserbringer ist das völlig risikofrei, denn das TI-Angebot von NOVENTI ist so gestaltet, dass die TI-Förderung sämtliche notwendigen Komponenten abdeckt – auch SMC-B und eHBA. So fallen keine Eigenkosten an.
Die elektronische Patientenakte als Rückgrat der TI
Neben dem E-Rezept, das bereits in weiten Teilen des Gesundheitswesens verpflichtend ist, ist die ePA das digitale Herzstück der TI. Die ePA bündelt erstmals alle Gesundheitsdaten an einem zentralen Ort und steht seit Januar 2025 bundesweit zur Verfügung. Patienten können selbst entscheiden, wer Zugriff zu ihren Daten erhält. Liegt eine entsprechende Einwilligung vor, können beispielsweise Physiotherapiepraxen direkt auf sämtliche patientenbezogene Informationen zugreifen. Voraussetzung für den ePA-Zugriff ist die TI-Anbindung. Physiotherapiepraxen tun gut daran, jetzt die Weichen für den Anschluss an die TI zu stellen und zu profitieren
Auch im Umgang mit der Blankoverordnung kann die ePA unterstützen. Arztpraxen verschreiben bei Blankoverordnungen oft nur die grundsätzliche Therapieform wie „Physiotherapie" oder „Ergotherapie". Dadurch haben Praxen nun zwar die Möglichkeit, eigenständig Behandlungsform und -dauer festzulegen und werden zu verantwortlichen Akteuren, statt nur ausführende Kräfte zu sein. Doch unterstützen zuverlässig verfügbare Informationen dabei, die Behandlung noch individueller und zielführender zu gestalten.
TI-Anschluss: Investition mit staatlicher Förderung
Die TI-Anbindung erfordert eine technische Grundausstattung. Neben der Anschaffung von Hardware wie E-Health-Kartenterminals sowie einem Zugang zur TI – sei es über Konnektoren, TIaaS-Lösungen oder das TI-Gateway – gehören auch die erforderlichen Zugangskarten wie SMC-B und eHBA, die Installation und Einrichtung dieser Systeme sowie die laufenden Betriebskosten dazu.
Um diese Kosten zu kompensieren, steht eine staatliche TI-Förderpauschale zur Verfügung. Diese deckt auch Serviceleistungen rund um den Anschluss ab. Dafür bietet der Markt bereits etablierte Lösungen: Anbieter wie NOVENTI stellen einen TI-Anschluss und -Betrieb mit allen benötigten TI-Komponenten (Hard- und Software) inklusive Installationsdienstleistung bereit. Für die Praxis entstehen keine Mehrkosten, da alles durch die TI-Förderpauschale abgedeckt ist. Die TI-Pauschale deckt auch die Kosten für künftige Anwendungen und Dienste ab – auch wenn diese für Physiotherapiepraxen derzeit noch nicht verfügbar sind.
Synergieeffekte: Wenn TI und Praxissoftware verschmelzen
Um die verschiedenen TI-Anwendungen nutzen zu können, braucht es neben der TI-Anbindung auch eine TI-kompatible, cloudbasierte Praxisverwaltungssoftware wie NOVENTI Ora. Sie bietet intuitive Funktionen wie Patientenverwaltung, Terminplanung und Abrechnung – TIAnwendungen wie KIM sind in der Software tiefenintegriert.
Werden zukünftig zusätzlich Patientendaten über die ePA automatisch mit dem jeweiligen Praxissystem synchronisiert, spart dies wertvolle Zeit und reduziert manuelle Eingaben. Zeit, die stattdessen der Behandlung zugutekommt. NOVENTI hat bereits über 6.000 erfolgreiche TI-Installationen im Gesundheitswesen durchgeführt und unterstützt auch Heilmittelerbringer bei der sicheren und zukunftsfähigen TI-Anbindung.
Uwe Eisner
Uwe Eisner ist Manager Sales im Bereich Heil- und Hilfsmittel bei NOVENTI Health SE. Er ist gelernter Physiotherapeut und betrieb vor seiner Zeit bei NOVENTI von 2009 bis 2019 fünf Therapiestandorte mit 70 Mitarbeitenden. Gleichzeitig engagierte sich Uwe Eisner über Jahre hinweg in der Berufspolitik und verantwortete dort u. a. das Thema „Digitalisierung und TI“.
‹ Zurück





02.12.2025
Fünf Trainingsstationen in einem System
01.12.2025
Fit ins neue Jahr mit HUR Trainingsgeräten
26.11.2025
Neue App ergänzt Proleos
24.11.2025
Wenn der Fuß Entlastung braucht: Der Fersensporn
